613s Hurtigruten


Kirkenes – Bergen 1‘330 nautische Seemeilen / 2‘463 KM

Sydgående Rute

12:30 Uhr: Die MS Finnmarken löst sich vom Pier und geht auf die Sydgående Rute Kurs Richtung Bergen. Nächster Stopp 15:45 Uhr Vardø. Für die ganz Harten unter den Passagieren besteht im Hafenbecken von Vardø die Möglichkeit zum Eisschwimmen in der Barentssee. Die übrig gebliebenen Landgänger können beim Zuschauen mithelfen beim Frieren, oder besichtigen die sternförmige Festung Vardøhus festning aus dem Jahre 1737. Bestätigte Informationen sprechen von 12 stahlharten Damen wie Herren, welche sich der Schwimmprüfung im Eismeer unterzogen haben. Ihnen allen wird ein vom Kapitän persönlich unterschriebenes Diplom als Gratulation übergeben.

Tisch 28, wir begrüssen unsere neuen Tischnachbarn. Ilona und Marie dürfen wir ein erstes Mal unseren Wein weiter verschenken.

In umgekehrter Reihenfolge zur Nordgående Rute werden wir bis zur Endstation Bergen wiederum Hafen um Hafen anlaufen – nächster Hafen Båtsfjord, folgend die Häfen Berlevåg, Mehamn und Kjøllefjord schliesst mit Honningsvåg den nächtlichen Reigen ab. Für uns bedeutet die Rückfahrt nun Sicht auf Land und Leute. Unsere Kabine, die 613 mit Balkon an der Backbordseite gelegen, verspricht auf der Nordgående Rute den Blick Richtung See und folgend auf der Sydgående Rute Sicht zum Land hin. Die Ausnahme für beide Ruten bilden das Ein- und Aussteigen wie das Verladen von Gütern, welches immer auf der Backbordseite erfolgt. Liegt der Pier beim Anlaufen auf der Steuerbordseite muss der Kapitän die Finnmarken vor dem Anlegen erst wenden. Das interessante an Kabine 613, wir können vom Balkon aus dem Treiben am Pier von oben herab zuschauen. Und da gibt es doch einiges Interessantes zu sehen.

Havøysund werden wir zugunsten des Frühstückes ebenfalls auslassen. Kurz gesagt, der nächste Landgang, sofern nicht kurzfristig anders entschieden wird, ist 10:45 Uhr Hammerfest. Besuch im Isbjørnklubben – Besuch im Eisbärenclub oder etwas aristokratischer The Royal and Ancient Polar Bear Society. Als langjähriges Mitglied des Weltgrössten Clubs (grösser als Bayern München!!!), darf ein Besuch im Eisbärenclub selbstverständlich nicht fehlen – Ehrensache. Dafür hat die Zeit zu reichen.

Die Barentssee hat sich doch noch etwas besonnen und zeigt sich von der gewohnt unfreundlichen Seite. Snøscootere Ausflüge in Mehamn wie das Anlaufen der Häfen von Båtsfjord , Berlevåg, und letztlich auch Mehamn sind gecancelt. Windböen von bis zu 16m/s pfeift der Finnmarken um die Brücke respektive über unseren Balkon. Vom Schaukeln wegen zunehmender Wellen spürt man noch nicht viel, umso mehr sich die Finnmarken durch den Wind kämpft. 22:30 Uhr Licht erlöschen und mit dem hoch und runter, hin und wieder ein kurzes Rollen des Wellenganges lassen wir uns in den Schlaf wiegen.

Der Eine oder Andere wird die vergangene Nacht unruhig geschlafen haben. Die Barentssee war durch den starken Wind ganz schön aufgemischt. Würde mich nicht wundern, wenn sogar ein nächtliches Fische füttern angesagt war. Jetzt, um die Gegend von Havøsund, hat der Wind zwar merklich nachgelassen, doch die frische Brise, der Wellengang und die herunterhängende Wolkendecke sind geblieben

Von Nordlichtern haben wir bisher nichts gesehen, das mag wohl an den tief liegenden Wolkendecken hängen, oder aber, weil wir sie möglicherweise verschlafen haben. Doch auch an Bord hört man nichts darüber, wenn auch nur ….. hast du sie gesehen letzte Nacht, oder der Blicktausch von Fotos auf den Displays der unzählig vorhandenen Fotoapparaten? Nichts, gar nichts.

Hammerfest ist erreicht und die mittlerweile stark dezidierte Anzahl Passagiere strömen Richtung Innenstadt oder zu einem der Ausflüge aus. Heute Abend in Tromsø, werden weitere Pax die Finnmarken verlassen, wir jedoch, wie ein paar andere auch werden bis Bergen weiterfahren. Bergen, das „bittere Ende“ ist in greifbarer Nähe.

Wie bei fast jedem Stopp, bei welchem Ausflüge und Busse in Verbindung gebracht werden, haben wir eine Abgangsverspätung von bis zu 25 Minuten. Die Eis- und Schneebedeckten Strassen scheinen den Busfahrern ganz schön zuzusetzen. Oder liegt es vielmehr daran, dass die Fahrgäste nicht rechtzeitig wieder den Bussen zugestiegen sind? Interessant, egal ob Schnee oder nicht, auch das Verhalten der Busspassagiere beim Verlassen der Busse. Während die Jungmannschaft (Alter –50) im Wissen der Verspätung auf kürzesten Weg zum Schiff gehen und dabei ein gewisses Bemühen um Aufholen der verlorenen Zeit ersichtlich ist, wartet die ältere Generation (65+) geduldig vor dem Bus, und vernichtet das Bemühen anderer gleich wieder. Freundlich wie alle sind, dem Tour-Guide und Chauffeur persönlich selbstverständlich handreichend Tschüss gesagt, bevor dann, wie im Kindergarten vor Jahren einmal gelernt, in Reih und Glied gemeinsam das Schiff beschritten werden kann. In Front die Rollatoren und Rollstühle, dicht gefolgt vom Ausflug geprüften taschenbeladenen Fussvolk. Nein, Einkaufstouren waren für einmal nicht dabei.

Beim Auslaufen aus Hammerfest eine kleine, jedoch unbegründete Schrecksekunde. Ein Rettungsboot wird heruntergelassen. Gerade mal eine Handvoll Pax fand wissbegierig den Weg auf Deck 5 um nähere Informationen zu erhalten, oder dem Geschehen einfach zuzuschauen. Man mutmasst, dass das eine Rettungsboot nicht so eingehängt war wie es sollte, oder vom Sturm letzte Nacht in der Aufhängung etwas „durchgeschüttelt“ wurde. Was also spricht gegen einen Test – einmal runterlassen und wieder hochziehen. Der Kapitän etwas genervt mit armverschränkter Position oben auf der Brücke stehend, dem ganzen leicht murrend zuschauend. Recht hat der Kapitän, warum erst beim Ablegen Testen wo wir doch 2 Stunden in Hammerfest lagen. Die restlichen Passagiere nahmen es etwa gleich gelassen hin wie die Test-Crew auch – war eine mehr spassige Aktion als eine Rettungsübung.

An verschneiten Hügeln vorbei geht es, zwar mit 45 Minuten Verspätungo Richtung Tromsø. Oben auf Deck 8 schaut man gelassen dem vorbeigleitenden Panorama nach, ärgert sein Tablet mit zusätzlichen Liebkosungen in Form von Draufhauen, weil der erreichte Spielstand nicht dem entspricht was man gerne hätte sehen wollen. Es werden Zeitungen oder Bücher in Form von Hard- oder Software gelesen. Angeregte Disskussionen hörbar sind, von jenen die sich Ggenseitig von der jeweiligen letzten Reise überfordern wollen. Am liebsten jedoch habe ich jene, die sich zu zweit vier Sessel teilen, so als ob der von zuhause mitgebrachte Geist auch seinen Urlaub geniesst soll und seinen Platz an der Panoramafront finden möchte und nicht im weniger exklusiven Teil, der dritten oder vierten Reihe seinen Platz findet.

 Die Finnmarken
Die einen nennen sie Zicke, andere nennen sie eine diva. Vielleicht steckt in beidem etwas wahrheit, doch auf der mittlerweile 14 jahre jungen Dame schreit es förmlich nach einer sanierung. Es soll sie auch geben, nicht nur eine aufbesserung mit botox um die sichtbaren falten glatt zu spritzen, nein gleich ein ganzes lifting soll es geben. Ein neues erscheinungsbild, Neues design, neue kabinen. Frühling 2017 soll es soweit sein. Doch was bis dann passiert, ist wohl das geheimnis des neuen inhabers der Hurtigrutenlinie. Bis 2019 noch unter vertrag beim bisherigen besitzers staate norge eingebunden, wird sich vermutlich nicht viel ändern, doch was dann mit der Hurtigrutenlinie passiert – wir werden es sehen.
Erste veränderungen sind unvermeidlich spürbar. Gibt es auf dem Schiff probleme wird kurz mal „darüber gestrichen“, gerade das nötigste wird gemacht – zumindest gewinnt man diesen eindruck. Beim Essen ist die Qualität nach wie vor recht hoch, doch die Auswahl an den Mittags-Buffets ist eher gleich wie gestern und vorgestern. Hier wäre etwas mehr abwechslung tatsächlich etwas mehr.
An Bord weiss man über den Zustand der Finnmarken gutes, aber auch weniger gutes zu berichten. Doch unser zeugnis bleibt: Die Finnmarken ist eine diva – bekanntlich soll ja auch der teufel Prada tragen.

Nordlicht in Sicht

Kurz vor Skjervøy sind sie nun endlich da – die Nordlichter. Lange genug haben sie auf sich warten lassen. Doch dafür entschädigen sie uns mit voller und für uns noch nie gesehener Pracht. Die Passagiere flogen förmlich durch das Treppenhaus rauf auf das Promenadendeck auf Deck 8. Selbst der beste Steeple-Läufer hätte schlecht ausgeschaut und sich womöglich vom Windsog im Treppenhaus eine Erkältung eingefangen. Auf dem Kulminationspunkt Deck 8 angekommen gab es 30 Minuten staunen pur, 30 Minuten Faszination, eine grüne Welle nach der andern haben sich die Nordlichter an den Himmel gemalt – unbeschreiblich. Gratulation, diese Überraschung ist euch gelungen.

Gegen 23:45 Uhr erwartet uns Tromsø. Höhepunkt in Tromsø ist das Mitternachtskonzert in der Eismeerkathedrale. Mal schauen was die Nordlichter um diese Zeit dazu meinen, ansonsten sehen wir gelassen der Horizontalen entgegen und verschlafen beides. Ebenfalls verschlafen wir um 04:15 Uhr das An- und Ablegen in Finnsnes. Ob wir die Zeit für das Frühstück vor oder nach dem Anlaufen von Harstad um 08:00 Uhr finden, werden wir in der Nacht dahin noch ausgiebig die Möglichkeit finden, dies auszudiskutieren.

08:00 Uhr: ich zögere etwas am Vorhaben in den 30 Minuten Liegezeit dem Optiker um die Ecke einen Besuch abzustatten. Etwas verrückt die Idee, doch im „www“ auf Brillenschau, konnte ich ein paar Brillenmodelle ausfindig machen, welche mir zusagen könnten. Was spricht dagegen… etwa die in den Ferien weitverbreitete morgendliche Aufstehmüdigkeit?

Harstad – was für ein Morgen. Wolkenlos und stahlblauer Himmel, an dem Berggipfeln wiederspiegelt sich restliches rot von der Morgensonne. Die See beinahe Spiegelblank, wäre nicht die Finnmarken, welche mit ihren Bugwellen die spiegelnde See wieder beschädigt. Mit einem schier unglaublichem Panoramablick sind wir unterwegs, unterwegs zu den Vesterålen und Lofoten.

Doch jetzt geht es ersteinmal Frühstücken.

Weiter geht es mit dem Besichtigen des Panoramas, draussen auf Deck 5 vorne auf Höhe Bugspitze. Die Möglichkeit bis ganz vorne auf der Bugspitze zu stehen, bietet auf der ganzen Hurtigrutenlinie ausschliesslich die Finnmarken. Ebenso der kleine Swimmingpool und die beiden Whirlpools draussen auf Deck 7. Beides zusammen ist ein nicht zu unterschätzendes Plus den anderen Schiffen gegenüber.

Nach dem Risøyrenna-Kanal mit Handbremse-Stopp der Havn Risøyhavn. Nicht ganz einfach das 138 Meter lange Schiff vor der Brücke auf der kleinen Fläche um 180° Grad zu wenden. Doch unter Mithilfe der Seitenruder schafft es Kapitän Einarsen scheinbar Mühelos.

Die Raftsundbrua
Die Raftsundbrua (Raftsundet-Brücke) verbindet die Inseln Hinnøya und Austvågøya – Lofoten mit Vesterålen.
Die insgesamt 711 Meter lange und 10,3 Meter breite Spannbetonkonstruktion weist vier Brückenfelder auf. Die Stützweiten betragen 86 Meter und 125 Meter bei den beiden Endfeldern. Die Hauptöffnungen dazwischen weisen eine spannweite von 202 Meter resp. 298 Meter auf. Der Brückenquerschnitt besteht aus einem Hohlkasten, dessen Höhe zwischen 3,5 Meter in Brückenmitte und maximal 14,5 Meter über den Pfeilern variiert.
Errichtet wurde die Brücke 1998 im Freivorbau und gilt mit der Stützenweite von 298 Meter, nach der Stolmabrua, als die zweitweiteste gespannte Spannbeton-Balkenbrücke der Welt.

Kurzer Halt, das Löschen der Ladung auch schon wieder vorbei und die Busspassagiere für einmal pünktlich von der Überfahrt aus Harstad eingetroffen, legt die MS Finnmarken Richtung Stokmarknes auch schon wieder ab.

In Stokmarknes ist das Hurtigrutenmuséet zu Ehren von dem Lotsen Richard With. Für uns nichts Neues und wir verzichten diesmal auf einen Besuch.

Gespannt warten wir nach dem Ablegen in Stokmarknes das Erreichen des Raftsundes ab. Doch den Raftsund werden wir – die Tageszeit ist bereits etwas fortgeschritten – wohl erst beim Eindunklen erreichen und das viel beschworene Panorama leider nicht in der gewünschten Helligkeit antreffen. Und doch, entgegen aller Erwartungen bietet uns bereits das Anfahren des Raftsundet mit Blick auf die Raftsundbrua ein grandioses Bild, erst recht nach dem Durchfahren der Brücke mit Blick in den Raftsundet hinein. Schwarz-weiss-Fetischisten hätten eine Freude am Blick durch den Raftsundet. Die hohen Berge wirken durch das schwarz-weisse Farbenspiel mit bläulichem Tatsch fast noch bedrohlicher, als es Mutter Natur sonst schon auf uns einwirken lässt. Voller Genuss stehen wir vorne am Bug und lassen die Wirkung auf uns eindringen. Einzig der Wind stört etwas die Ruhe zur letztendlichen Perfektion.

Svolvær erreichen wir gegen 18:30 Uhr.

In Svolvær haben wir auf dieser Passage den für uns einzigen Ausflug, Utflukt, gebucht. Genannt 9F Fiskeværsvandring. Eine kurze Wanderung durch das alte Fischerdorf auf der Insel Svinøja, einem kleinen Insel-Teil Svolværs, gibt Einblick in die Geschichte rund um den Fischfang und Stockfisch auf den Lofoten.

Mittlerweile ist es dunkel in Svolvær und der Mond leuchtet als wäre Vollmond, doch der ist erst für kommende Nacht angesagt.

Der einheimische Tour-Guide weiss über die Fischerei auf den Lofoten sehr viel Interessantes zu berichten. Wie sie entstanden ist welche Schwierigkeiten sie machten, aber auch über den dadurch entstanden Wohlstand auf den Lofoten. Über die (missbrauchte) Macht eines Bürgermeisters namens Walnum, aber auch über Lars Todal Berg, welcher 100 Rorbua-Häuser gebaut hat und die den Fischern als Unterkunft vermietete. Nicht zu vergessen sind jene fast mittellosen Fischer aus der Umgebung von Kirkenes, welche sich genötigt sahen mit ihren Ruderbooten in die Lofoten zu rudern um dort zu arbeiten. Über die sogenannte letzte Wikingerschlacht rund um den Trollfjord, in welchem sich die aufständischen Fischer gegen den profitdenkenden Bürgermeister Walmun und Rorbua-Besitzer Berg erfolgreich widersetzt haben. Die mystische Geschichte um den Erben Gunnar Berg und sein letztes gemaltes Bild zur Schlacht am Trollfjord. Im Wissen die Geschichte um den Fischfang in 1.5 Stunden andauernder Führung nur einen Hauch zu streifen, verlassen wir mit vielen Informationen pünktlich Svolvær.

Nach dem Ablegen in Stamsund, der nach Svolvær ein paar Kilometer südlich gelegene Havn, geht es über die offene See nach Bodø – eine „mir wird übel Fahrt“ wird es geben, nicht für mich, doch das Schaukeln über die Vestfjorden hat es ganz schön in sich. Ich hingegen liege im Bett und stöpsle den In-Ear Kopfhörer in die Ohren, lausche Brian Culbertson zu, und lasse mich in den Schlaf schaukeln.

Bodø, Ørnes, Nesna bereits vorbei, überqueren wir 09:20 Uhr wieder den Polarkreis. Diesmal gegen Süden. Laut Heinz, dem Tourleader an Bord, soll es von jetzt an Frühling werden. Mitnichten, in der Ferne scheint sich eine Schneefront aufzubauen. Den Polarkreis überfahren in südlicher Richtung heisst auch Auslösen aus der Schuld von Neptun. Nordgehend mittels Eiswürfel besänftigt, heisst es Südgehend auslösen mit einem Löffel voll Lebertran. Wem es schmeckt OK, der Rest nimmt es mit dem „schlechten“ Gewissen Neptun gegenüber wie beim Hochfahren etwas lockerer. Was mich betrifft, so hat mir Neptun meine Brille nicht zurückgebracht und diese liegt nach wie vor irgendwo beim Nordkapp auf Grund.

Vor uns ist Sandnessjøn. der Himmel scheint langsam auf Sonne zu Wechseln. Die sieben Schwestern hingegen sind noch tief im Nebel verhüllt, sie scheinen die Sonne nicht zu beeindrucken. Doch Stück für Stück geben sie ihre Schönheit preis, glänzen in voller Pracht und lächeln uns im sonnigen Licht entgegen.

Brønnøysund ein schon seit Beginn der Passage erwarteter Hafen. Ein paar Auserwählte und wir, dürfen für einen Besuch auf die Brücke. Grundsätzlich sind rückseitige Besuche auf der ganzen Hurtigruten-Linie aus Sicherheits-Überlegungen nicht mehr erlaubt. Doch für den einen oder andern denkt man über eine Ausnahme nach. Dann jedoch ausschliesslich nur, wenn das Schiff vertäut am Pier liegt.

Eine Stunde lang hat uns der Sicherheitsoffizier freundlicherweise Red und Antwort gestanden. Bisherige Information, welche wir bereits schon hatten, wurden durch Neue ergänzt. Alles in allem sehr informativ und interessant. Nicht zu vergessen, der Ausblick von da oben.

Unaufhaltsam geht es Richtung Süden. Genauso unaufhaltsam geht das Abenteuer Hurtigruten resp. unsere Ferien zu Ende. Noch zwei Nächte. Heute Abend gibt es das Abschiedsdinner, früher das Kapitänsdinner. Doch Heute wie vieles Andere auf der „neuen“ Finnmarken ist anders. Kapitänsdinner, Pianobar mit Pianist gibt es nicht mehr, wahrscheinlich dem Sparteufel zum Opfer gefallen. Das Mobiliar im Speisesaal könnte auch mal wieder den einen oder anderen Tropfen Leim vertragen. Ja ein Tischler hätte hier eine Menge zu tun. Bekanntlich ist die Finnmarken das jüngste der Schiffe. Wie sich wohl der Zustand auf den anderen Schiffen beschreiben lässt?

 

Rørvik die Dunkelheit hat uns eingeholt. Draussen grüsst zudem noch Die MS Lofoten, doch wegen dem Nachtessen können wir der alten Dame (1964) leider nicht die Aufwartung machen.

Sandnes fällt dem Schlaf zum Opfer und Morgen früh in Trondheim ist die Jagt auf Brillen freigegeben.

Für Urlauber ist das Verlassen des Schiffes um 07:30Uhr mehr als nur frühmorgens. Während er knappen Zeit, die zur Verfügung steht, versuche ich bei dem einen Optiker mal kurz reinzuschauen. Andere öffnen erst um 10:00 Uhr, dann wenn die MS Finnmarken bereits wieder abgelegt hat. Abgelegt unterwegs zur letzten Nacht, abgelegt Richtung Bergen. Das Angebot gross in der Auswahl, doch überzeugt, nicht nur mit Bauch- sondern auch mit Kopfgefühl, hat mich kein Brillengestell. Also lass ich es und mache mich auf den Rückweg zur Finnmarken.

Nächster Stopp Kristiansund. Schade, dass wir hier nur ein paar Minuten stoppen. Für mich hätte Kristiansund 90 Minuten mehr als nur verdient. Bei eindunkelnder Nacht legen wir Richtung Molde ab. 20:45 Uhr werden wir 45 Minuten Aufenthalt haben. Ålesund um 00:30 Uhr, Torvik um 02:15 Uhr, Maløy um 05:15 Uhr werden wir, wie andere Havn zuvor, verschlafen.

Beim Frühstück hört man unbewusst das eine oder andere Gespräch mit. So auch jene über die vergangene Nacht. Es scheint so, als müsse es diese in sich gehabt haben – Wellen pur. Meiner einer schlafend die Nacht verbracht, für das soll ja das Bett auch sein, hat nichts davon mitbekommen. Für andere bepackt mit Pflaster hinter den Ohren, muss es eine Qual gewesen sein.

Letzter Tag: Florø und Bergen.

Auf dem Tagesprogramm stehen die letzten beiden Häfen: Florø und Bergen.

Bis 10:00 Uhr muss das Gepäck draussen auf den Korridor stehen, sofern man es durch die Crew transportiert haben möchte. Danach schleppt jeder selber. Es heisst Abschied nehmen. Abschied von der Hurtigruten, Abschied von der MS Finnmarken und deren Crew. Es soll nicht anders sein als bei letzten Fahrten auf der Hurtigruten, das Tschüss sagen. Ein jeder will bleiben, doch freut sich jeder auf die nächste Fahrt und geht mit einem weinende und einem lachend Auge von Bord.

Mittlerweile hat sich die See nach dem kurzen in Florø wieder etwas beruhigt. Obwohl offener Seeteil sind die Wellen nicht mehr gar so garstig. Bloss die tief hängenden Wolken trügen etwas die Ruhe vor dem Sturm. Der Horizont mit Tendenz aufreissende Wolkendecke verspricht trotz dem momentanen leichten Regen, oder ist es Gischt von der Bugnase welche man auf dem Balkon zu spüren bekommt, Besserung aufzukommen.

Bis anhin durften die Passagiere mit gebuchter Suite bis zum Schluss darin verbleiben, doch auch das ist fällt dem Spardruck zum Opfer und wir müssen unsere 613 bereits 12:00 Uhr verlassen.

 

Ja dem Spardruck ist spürbar einiges zum Opfer gefallen. Angefangen bei der Musik im Salon auf Deck 8, in welchem es hörbar nur 2 CD’s gibt. Johnny Cash und unbekannt. Den Kaffee beim Nachtessen, oder dem früheren Kaffeepaket. Die Abwechslung beim Mittagessenbuffet. Dem Mehrfach angezählten Mobiliar welches bereits über Runde 12 aus ist und kurz vor dem technischen Knockout steht. Doch über alle dem steht Hurtigruten über. Parodiert mit einer fantastischen Landschaft und ruhige sehr freundliche Bewohner. Warum soll man sich also über das Fehlen kleiner bisheriger Gudies ärgern, wo doch das positive mehr als nur überwiegt. Ob das jedoch die Passagiere von Morgen auch noch so sehen, speziell nach dem Umbau der Schiffe, lassen wir einmal in der Disskussion offen. Für die Zukunft sehen wir der Hurtigruten weniger erfolgreich in die Ferne, noch strahlt die Sonne, doch am Horizont sieht man schon die ersten dunklen Wolken aufziehen.

14:30 Uhr die MS Finnmarken legt nach insgesamt 2‘660 nautische Seemeilen (4‘926 KM) wieder am Hurtigrutenterminalen Bergen an.

Mit Ilona und Marie fahren wir gemeinsam zum Flesland Airport, den Weg trennt uns dann in Amsterdam. Sie nach Berlin, wir nach Zürich. Tschüss Ilona und tschüss Marie. Wir würden uns freuen euch beide bei nächster Gelegenheit wieder zu sehen – auf der Monte Rosa Hütte?

bye Hurtigruten gjør det godt og …. se deg senere

Richtung Kirkenes auf der  Nordgående Rute